Warum sind die einen Menschen Rechtshänder und andere Linkshänder?
Neueste Studien belegen, dass die Händigkeit eines Menschen schon vor der Geburt festgelegt ist. Demnach hängt die Händigkeit davon ab, welche Gehirnhälfte die führende, die dominante ist.
Übernimmt die linke Gehirnhälfte die Führung, handelt es sich um einen Rechtshänder. Ist die rechte Gehirnhälfte dominant, handelt es sich um einen Linkshänder.
Wechselt ein Mensch häufig den Handgebrauch, wird er von vielen als Beidhänder bezeichnet. Dieses Wechseln ist aber ein Hinweis auf eine unklare Dominanz, die von spezialisierten Fachleuten geklärt werden sollte.
Kommt es zu einer Umschulung der Händigkeit, können erhebliche Störungen im Gehirn auftreten.
Warum ist es wichtig, die “richtige” Hand zu erkennen und zu unterstützen?
Wird die dominante Hand eines Kindes frühzeitig (optimalerweise noch vor der Einschulung) erkannt und unterstützt, können schwerwiegende Störungen verhindert werden. Durch ständige Fehlbelastungen des Gehirns kann es bei umgeschulter Händigkeit zu primären und sich daraus entwickelnden sekundären Störungen kommen.
Primärfolgen können sein:
- Gedächtnisstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Lese-Rechtschreib-Störungen
- Links-Rechts-Unsicherheiten
- feinmotorische Störungen
- Sprachauffälligkeiten
Sekundärfolgen können sein:
- Minderwertigkeitskomplexe
- Unsicherheit
- Zurückgezogenheit
- Verhaltensprobleme
Wie erkennt man die Händigkeit?
In den meisten Schulen ist man heutzutage davon abgekommen, linkshändigen Kindern das Schreiben mit der rechten Hand beizubringen. Dennoch kommt es aber gerade bei aufgeweckten Kindern durch Nachahmung von Klassenkameraden, Familienmitgliedern und Freunden immer wieder zur (unbewußten) Umschulung auf die nicht dominante Hand. Durch einen überhöhten Leistungseinsatz versuchen manche Betroffene, die Schwierigkeiten zu bewältigen (Demosthenes-Effekt). Daraus resultierende psychosomatische Störungen können oft ein Alarmsignal für diese Überforderung sein.
Spezialisierte Fachleute können bei unklarer Händigkeit und bei umgeschulten Linkshändern Hilfestellungen geben.
In unserem Team ist Ihre Ansprechpartnerin Frau Manuela Droehmer.
Mit einem standardisierten Diagnoseverfahren, bei dem auch längere Videosequenzen ausgewertet werden, wird die Händigkeit zweifelsfrei bestimmt. In der anschließenden Besprechung der Auswertung werden die Maßnahmen gemeinsam festgelegt.
Frau Droehmer kann Ihnen als zertifzierte Linkshänder-Beraterin nach Dr. Barbara Sattler fundierte Informationen und qualifizierte Beratung für den Umgang mit der Linkshändigkeit im Alltag, in der Schule und im Berufsleben, sowie aktive Hilfestellungen zur Schreibhaltung, zu linkshandgerechten Gerätschaften und Bezugsquellen geben.